Bactoscan oder die Gesamtbakterienzahl (TBC) sind Parameter, anhand derer die Bakterienanzahl in der Milch bewertet wird. Der Bactoscan wird in Einheiten ausgedrückt, eine Einheit entspricht dabei 1000 Bakterien/ml. In Europa gelten strenge Regeln für den TBC-Wert in Milch, die für den menschlichen Verzehr bestimmt ist. Der TBC-Wert muss in der insgesamt aufgenommenen Milch unter 100.000 Bakterien/ml liegen (d. h. unter 100 Einheiten beim Bactoscan).
Eine höhere mikrobielle Anzahl in der Milch verringert die Haltbarkeit und die Möglichkeit der Verarbeitung zu Käse beträchtlich. Obwohl 100 Einheiten ein gesetzlicher Grenzwert ist, sollte der TBC-Wert idealerweise unter 15.000 Bakterien/ml liegen (15 Einheiten beim Bactoscan), um das Risiko einer Mastitis zu senken und um die Milchqualität zu erhöhen.
Um einem hohen Bactoscan-Wert entgegenwirken zu können, ist es wichtig zu verstehen, welche Parameter einen hohen TBC-Wert der Milch beeinflussen:
1. Schlechtes oder minderwertiges Reinigungsprotokoll der Melkmaschine
Wenn auf einem Bauernhof ein hoher Bactoscan-Wert festgestellt wird, muss das CIP-Protokoll kontrolliert werden:
- Kontrolle der Leitungen und der Melkbecher mit Zitzenführung
- Reinigungswassertemperatur
- Reinigungsmittelkonzentration
- Reinigungswassermenge
- Zirkulationszeit
- Wechsel zwischen saurem und alkalischem Produkt
2. Allgemeine Hygiene während des Melkens
Bakterien, die in der Milch festgestellt werden, können von der Maschine stammen oder die Milch, aufgrund schlechter Hygiene während des Melkvorgangs verschmutzen. Vor allem die Verwendung eines Vorschäummittels kann in Bezug auf den TBC-Wert besonders wirkungsvoll sein, weil die Bakterienzahl auf der Zitzenhaut verringert wird, bevor das Melkgeschirr angesetzt wird.
Es gibt noch einige weitere Parameter, die bei der Senkung der mikrobiellen Belastung eine Rolle spielen:
- Ein hygienischer und sauberer Stall für die Kühe
- Die Enthaarung der Euter
- Jeweils ein Papiertuch pro Kuh, um die Zitzen zu säubern
3. Mastitis
Mastitis wird durch Bakterien verursacht, die sich auf dem Euter und auf den Zitzen ansiedeln. Infizierte Kühe, die zusammen mit gesunden Kühen gemolken werden, tragen dann auch zu einer höheren Bakterienzahl in der Milch bei. Die beste Vorbeugungsmaßnahme gegen Mastitis ist das Vormelken (siehe verwandten Artikel über Vormelken).
4. Wechsel der Zitzenführungen und Gummis
Bakterien können in den Zitzenführungen und den Melkbechern überleben und sich vermehren. Daher ist es wichtig, die Zitzenführungen der Melkbecher und die Gummis regelmäßig zu wechseln (nach 2500 Melkvorgängen).