Der erste Artikel war die Einführung, dies ist der zweite Artikel, der genauer auf das allgemeine Management eines Schweinezuchtbetriebs eingeht.
STANDORT DES BETRIEBS
Da sehr viele, wichtige Pathogene/Krankheitserreger über die Luft verbreitet werden, ist der Standort des Betriebs hinsichtlich der externen Biosicherheit im Betrieb ein kritischer Punkt.
Beachten Sie folgende Aspekte, wenn Sie den Standort des Schweinezuchtbetriebs auswählen:
-
Die Entfernung zu nahegelegenen Schweinezuchtbetrieben: Die Art des Schweinezuchtbetriebs, die Anzahl der Tiere in dem Betrieb und die Besatzdichte in benachbarten Schweineställen können bei der Einbringung ansteckender Krankheitskeime eine wesentliche Rolle spielen.
-
Funktionen, die Gebäude erfüllen müssen
-
Arbeitslinien für den Bauern, die Tiere und die Transportmittel
-
Möglichkeiten für eine weitere Ausbreitung
-
Getrennte Zugangswege für Tierhaltungs- und Landwirtschaftsbereiche
Die Orientierung des Betriebs und die Position der Zu- und Ausfahrtswege müssen so gewählt werden, dass ein möglichst geringer Kontakt zur Außenwelt besteht. Für einen physischen Schutz vor der Außenwelt kann mit Hilfe einer Umzäunung um den Betrieb gesorgt werden. Auf diese Weise können der Landwirtschaftsbetrieb und die Gebäude abgeschlossen werden, wenn der Schweinezüchter nicht im Betrieb anwesend ist.
ART DES SCHEINEZUCHTBETRIEBS
In der Schweinezucht kann man auf zwei unterschiedliche Arten arbeiten: In einem offenen Betriebssystem oder einem geschlossenen Betriebssystem.
In einem geschlossenen Betrieb werden alle verschiedenen Kategorien in einem Betrieb gehalten: Sauen, Ferkel und Mastschweine gemeinsam an einem Standort in einem oder mehreren Gebäuden. In einem offenen Betrieb gibt es meistens nur eine Kategorie: Nur Sauen, nur Ferkel oder nur Mastschweine.
Ob Sie sich nun für ein offenes oder geschlossenes System entscheiden, jede Entscheidung wirkt sich wesentlich auf die Verbreitung von Krankheiten im Betrieb aus.
MANAGEMENT VON SAUEN: VERSCHIEDENE WOCHENSYSTEME
Die Zyklen der Sauen sind synchronisiert, das heißt, dass die wichtigsten Tätigkeiten in Bezug auf die Ferkelproduktion nicht alle in derselben Woche durchgeführt werden. Dadurch kann der Schweinezüchter seine Arbeitslast verteilen und sich auf bestimmte Gruppen von Sauen konzentrieren. Der Einsatz eines Multi-Wochensystems vereinfacht den Arbeitsplan und steigert die Arbeitseffizienz.
STALLHALTUNG
Da die Schweinezuchtindustrie in den vergangenen Jahren sehr intensiv geworden ist, trägt eine gute Stallhaltung wesentlich dazu bei, die Tiere gesund zu halten.
Sorgen Sie dafür, dass:
-
es eine klare Trennung zwischen Liege-, Mast- und Fütterungsplätzen gibt
-
ein gutes Belüftungssystem vorhanden ist
-
ausreichend Licht in den Schweineställen vorhanden ist
-
wenig Lärm herrscht
-
ausreichend Platz zur Verfügung steht: behalten Sie die Besatzdichte der Tiere im Blick
-
der Boden nicht glatt ist: Geben Sie den Schweinen eine feste, ebene und stabile Oberfläche zum Leben
-
es Gitter mit ausreichendem Halt gibt
-
es einige Fluchtwege für die Tiere gibt
-
ausreichend Wasser und Futter zur Verfügung steht
TIERWOHL
Neben allen zuvor genannten Anforderungen, um gesunde Schweine zu halten und für eine sichere Lebensumgebung für die Schweine zu sorgen, können auch andere Dinge zum Tierwohl beitragen:
-
Sorgen Sie dafür, dass die Tiere möglichst wenig Stress haben.
-
Sorgen Sie dafür, dass die Tiere ausreichend Ablenkung zum Entdecken und Spielen haben.
-
Geben Sie den Tieren Ballaststoffe, um sie ruhiger zu machen.
-
…
Nun haben wir die Grundlagen um das allgemeine Management erläutert und im nächsten Artikel gehen wir tiefer auf das tägliche Management (Artikel 3) ein.